Hanau ist kein Einzelfall – Erinnern und Verantwortung übernehmen

„Was in Hanau passiert ist, ist passiert, weil Rassismus in unserer Gesellschaft immer noch existiert. Das betrifft alle von uns. Rassismus tötet unsere Kinder, Eltern und Freunde. Das muss aufhören und darf nie wieder passieren! Für unsere Familie war der 20. Februar 2020 eine schwarze Nacht. Für Deutschland war diese Nacht ein schwarzer Fleck, der niemals weg geht!“, äußerte eine Angehörige zu dem rechtsterroristischen Anschlag in Hanau.

„Wir sehen, dass es zwei Jahre nach dem Anschlag von Hanau noch immer viele unbeantwortete Fragen gibt. Neun junge Menschen wurden mitten aus dem Leben gerissen und den Forderungen von traumatisierten Angehörigen wird noch immer kein Gehör geschenkt, Aufklärung und Konsequenzen lassen noch immer auf sich warten. Rechtsterroristische Anschläge dürfen nicht als Einzelfälle verharmlost werden. Sie dürfen nicht konsequenzlos bleiben. Es muss ein Ende nehmen, dass Menschen wiederholt in unserer Gesellschaft wegen ihres Andersseins, ihres Glaubens oder ihrer Hautfarbe angegriffen werden.“ äußert Özlem Nas, Stellvertretende Vorsitzende und Beauftragte gegen Antimuslimischen Rassismus.

Hanau, Halle, Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen, Mölln, Solingen, der rechtsterroristische Mord an Shlomo Lewin, der Anschlag auf das Grab von Heinz Galinski, der Sprengstoffanschlag in Düsseldorf auf einen Zug mit jüdischen Aussiedlern, der Anschlag auf den jüdischen Friedhof in Berlin, der Rechtsterrorismus, beim Münchner Oktoberfest, der rechtsterroristische Mord an Marwa el Sherbini und an Walter Lübcke, der Rechtsterrorismus des NSU – seinen viele schmerzhafte Beispielen, die aufzeigen, welche Auswirkungen Rassismus innerhalb unserer Gesellschaft habe.

Verantwortung für eine solidarische Gemeinschaft

„Sie alle bleiben unvergessen.“, so Nas. „Wir brauchen eine solidarische Gesellschaft in der Forderungen nach Aufklärung und Konsequenzen laut sind und sich Gehör verschaffen – eine Gesellschaft, in der die Angehörigen mit ihrem Schmerz nicht alleine gelassen werden! Wir müssen Verantwortung übernehmen für eine solidarische Gesellschaft, in der Rassismus nicht verharmlost wird und Menschen, die von Rassismus betroffen sind, nicht alleine gelassen werden. Wir unterstützen den Aufruf des Hamburger Bündnisses gegen Rechts und fordern: Erinnerung, Gerechtigkeit, Aufklärung und Konsequenzen!“, äußert Özlem Nas abschließend.

 

Die Kundgebung zum Gedenken an die Opfer der rassistischen Morde von Hanau und in Solidarität mit Angehörigen und Überlebenden:

Samstag 19. Februar 2022, um 13.00 Uhr

Bert-Kaempfert-Platz (U/S-Barmbek).