Brief gegen die Schmähung des Propheten des Islam (s.)

Brief des Vorsitzenden der SCHURA- Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg und der Islamisch-Europäischen Union der Schia-Gelehrten und Theologen an Papst Franziskus in Bezug auf die Schmähung des Propheten des Islam (s.)

 Im Namen Gottes, des barmherzigen Erbarmers

هَلْ جَزَاء الإِحْسَانِ إِلاّ الإِحْسَانُ

kann einer, der Gutes tut, anders entlohnt werden als dadurch, dass ihm Gutes getan wird? (Heiliger Koran, Kapitel 55, Vers 60)

Eure Exzellenz Papst Franziskus, der Oberhaupt der Katholischen Kirche,

der Frieden und Segen Gottes sei mit Ihnen,

Seit kurzem sind wir Zeuge, dass die millionenfache Publikation der schändlichen Karikaturen der Zeitschrift „Charlie Hebdo“ und die Insolenz gegenüber den heiligen Propheten des Islams (Der Segen Allahs sei mit ihm und seiner Familie), 1,5 Milliarden Muslime seelisch und emotional gekränkt und geschmäht hat. Dieser traurige und bedauerliche Umstand hat zum einen die Gefühle der Gläubigen und gar Anhänger anderer Religionen verletzt, und zum anderen durch die Beleidigung der religiösen Würde und Bekenntnisse der Gläubigen, ihre Emotionen erzürnt und die Sicherheit der  Gesellschaft dadurch in Gefahr gebracht. Zu erwähnen ist, dass diese Zeitschrift bereits schon früher, durch die Abbildung von Karikaturen über den heiligen Propheten Jesus (Der Segen Allahs sei mit ihm), nicht nur die Gefühle und Emotionen der Christen, sondern auch die der Muslime verletzt hatte, da gemäß dem heiligen Koran, wir Muslime keinen Unterschied zwischen den Gesandten Gottes machen: „لا نُفَرِّ‌قُ بَيْنَ أَحَدٍ مِّن رُّ‌سُلِهِ“ (Heiliger Koran, Kapitel 2, Vers 285).

Aus unserer Sicht, ist die Würdigung und Wertschätzung aller göttlichen Propheten notwendig und verbindlich, da sie doch nichts außer die die göttliche Gnade unter den Menschen verbreiteten und die Geschichte außer Segen, Güte und Ethik und Toleranz nicht anders über Sie berichtet.

Daher ist die Schmähung der Propheten, eine Schmähung der Heiligsten, Reinsten und größten Diener der Menschheit. Sie ist eine Verachtung gegenüber allem Guten und somit gegen die Moral und Ethik, gegen die Menschenrechte und weitere Rechte der westlichen Wertegemeinschaft sowie gegen die Vernunft und Sicherheit der Gesellschaft und daher aufs schärfste zu verdammen, so wie auch die exzessive Gewalt, der durch die unsichtbare Hand der Nachrichten- und Sicherheitsdienste geführten Verbrechen der Terroristen im Namen des Islams,  nicht zu akzeptieren und zu verdammen sind. Gewalt, ist die Geburt der gegenwärtigen Politik mit dem Ziel der Vorherschaft über die Welt. Würden sich die Politiker, von ihrer unverantwortlichen und unzulänglichen Einmischungen in die Angelegenheiten der Religion fern halten, so könnten die Gelehrten, Theologen und religiösen Häupter mit Leichtigkeit die Angelegenheiten ihrer Glaubensanhänger dirigieren und so, jegliche Form von religiöse Extremismus und Gewalt unterbinden und die Sicherheit der religiösen Gesellschaft sicherstellen.

Ich möchte mich bei Ihnen, für Ihre zeitnahe und angemessene Stellungnahme, im Bezug auf die Verurteilung der Schmähung des Ehrenwerten und Heiligen Propheten des Islams, herzlich bedanken und hoffe, dass die Positionen der Gläubigen sich täglich weiter nähert und der Gedanke der Annäherung der Religionen und Denkschulen, auf Basis der Gemeinsamen Grundsätze der Abrahamitischen Religionen, sich weiter verfestigt und seine wahre Erfüllung findet.

Ich bitte den Ruhmreichen Schöpfer um Frieden, Ethik, Ruhe und Sicherheit für die Menschheit und um Erfolg und Gesundheit für Sie.

Islamisches Zentrum Hamburg, Deutschland

Dr. Reza Ramezani

Vorsitzendre der SCHURA- Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburgm und der Islamisch Europäischen Union der Schia-Gelehrten (IEUS)

Hamburg, 29.01.2015