SCHURA gegen Nazi-Aufmarsch am 2. Juni: Hass auf Muslime ist Bestandteil rechter Politik

SCHURA – Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg e.V. ruft dazu auf, sich an viel-fältigen Aktivitäten zu beteiligen, die am 2. Juni gegen den an diesem Tag von Neonazis aus ganz Deutschland geplanten Aufmarsch in der Hamburger Innenstadt stattfinden werden. SCHURA unterstützt dabei sowohl den Aufruf des Hamburger Bündnisses gegen Rechts für eine Demonstration als auch die u.a. vom Ersten Bürgermeister Olaf Scholz sowie Vertretern von Parteien, Religionsgemeinschaften und zahlreichen Verbänden getragene Erklärung „Hamburg bekennt Farbe“ für eine Kundgebung mit Kulturprogramm auf dem Rathausmarkt. „Möglichst viele Hamburger unterschiedlicher Herkunft sollen an diesem Tag zeigen“ so SCHURA-Vorsitzender Mustafa Yoldas, „dass in dieser Stadt kein Platz für Nazis und ihre Ideologie ist.“

Angesichts des drohenden Aufmarsches der Rechtsradikalen unter dem Motto „Unser Signal gegen Überfremdung“ sieht sich die Religionsgemeinschaft der Muslime in der Hansestadt in besonderer Weise gefordert: „Hass auf Migranten und insbesondere Muslime ist zum nahezu wichtigsten Bestandteil rechter Politik geworden, der auch immer wieder zu Gewalt führt“ erklärte Yoldas. Dies zeigt nicht nur die Mordserie der NSU-Terrorzelle gegen Migranten. So habe es, wie die Antwort der Bundesregierung auf eine aktuelle Anfrage der Linken ergibt, in den letzten 10 Jahren 219 aktenkundige Angriffe auf Moscheen in Deutschland gegeben, die aufgrund der hinterlassenen Parolen und Symbole auf einen rechten Hintergrund deuten las-sen.

Mit dem Thema Islamfeindlichkeit versuchen Neonazis, so die Einschätzung der islamischen Religionsgemeinschaft, Anschluss an die Mitte der Gesellschaft zu finden. Islamophoben Be-drohungsszenarien und Überfremdungsthesen wie denen von Thilo Sarrazin stellen dafür eine gute Grundlage dar.. Aktuelles Beispiel dafür stellt der norwegische Attentäter Anders Brei-vig dar, der  seinen Massenmord mit einem Weltbild rechtfertigt welches er  nahezu unverän-dert aus den Publikationen und Webseiten so genannter „Islamkritiker“ übernommen haben soll. „Die ständige Diffamierung von Muslimen sowie auch von all jenen, die sich für ein gleichberechtigtes Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion einsetzen, befördert ein Klima des Hasses und ermuntert zugleich Gewalttäter  zu schreckli-chen Handlungen“ so SCHURA-Vorsitzender Yoldas.

Am 2 .Juni . wollen die Muslime dieser Stadt gemeinsam mit vielen anderen Hamburgerinnen und Hamburgern  der rechten Politik entgegen treten. Dazu wird die SCHURA   in den Hamburger Moscheegemeinden mobilisieren und das Thema wird an den kommenden Freita-gen im Mittelpunkt der  Ansprachen zu den Freitagsgebeten stehen.