Festrede beim Iftar-Empfang des Bündnisses der Islamischen Gemeinden in Norddeutschland e.V. am 24.08.2011
Als ich 1991 im Rahmen der Forschung für meine Magisterarbeit zum Abschluss meines Studiums der französischen Sprachwissenschaft über das Thema „Immigrantendarstellung in der Presse“ zu dem des Islambildes gekommen bin, war ich zunächst selbst schockiert von meinen Ergebnissen: Zum ersten, weil ich auf meine eigenen Vorurteile gestoßen war, und zum zweiten, weil mir klar wurde, wie leicht es ist, in einem vermeintlich kohärenten Denkmuster zu verweilen und sich sehr lange die einmal einstudierten Stereotype zu bestätigen. Obwohl ich dann noch Islamwissenschaften studierte, ist mein Zugang zum Thema „antimuslimischer Rassismus“ immer der über das Medienbild geblieben. Vieles von dem, was ich nun ausführe, gilt für weitere Gruppendarstellungen und Debatten gleichermaßen – etwa wenn es um „Ossis“ und die DDR, um Israelis oder Japaner geht. Alles, was Sie/wir wissen, ist (weitestgehend) wahr – es ist eben nur nicht alles. Und es kann so stereotyp wenig sein, dass ein völlig verzerrtes Bild entsteht.
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