Mit großer Sorge betrachtet SCHURA – Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg die Folgen des Angriffes der türkischen Armee und verbündeter Milizen auf die syrische Provinz Afrin. Es sei zutiefst bedauerlich, dass hierdurch Tod und Zerstörung auch noch in einen der wenigen Landesteile Syriens getragen würde, der bislang vom Krieg weitgehend verschont blieb. „Unsere Trauer und unsere Gebete sind bei allen Menschen unabhängig von Herkunft oder Religion, die jetzt getötet oder verwundet werden, deren Existenzgrundlage zerstört wird oder die zu Flüchtlingen werden müssen“ so der SCHURA-Vorstand in seiner aktuellen Stellungnahme. Man wünsche allen Menschen in Syrien in erster Linie endlich die Möglichkeit eines Lebens in Frieden und Sicherheit.
In aller Entschiedenheit wendet sich der SCHURA-Vorstand gegen jegliche Versuche, die Konfliktlinien dieses Krieges in die deutsche Gesellschaft zu tragen. Zu SCHURA gehörten türkische wie kurdische Moscheegemeinden. „Da gibt es unterschiedliche Menschen, die zu diesem Krieg ganz unterschiedliche politische Meinungen haben.“ Als Vorstand einer islamischen Religionsgemeinschaft sehe man die vorrangigste Aufgabe darin, die Betroffenen zu Frieden, Verständigung und Ausgleich anzuhalten.
SCHURA distanziert sich nachdrücklich davon, wenn nationalistische Parolen etwa zur Unterstützung der türkischen Armee religiös grundiert würden. „Dies ist ein nicht hinnehmbarer Missbrauch der Religion zu politischen Zwecken“ so der SCHURA-Vorstand. Wenn solches in Mitgliedsgemeinden vorkommen sollte, werde man dies konsequent unterbinden. Umgekehrt verurteile man genauso Angriffe von DITIB-Moscheen durch mutmaßliche PKK-Sympathisanten. „Nationalismus, Hass oder gar Gewalt dürfen hier keinen Platz haben.“