Inzwischen bestehen an mehreren deutschen Universitäten Zentren bzw. Lehrstühle für islamische Theologie (Osnabrück, Münster, Tübingen, Frankfurt, Nürnberg-Erlangen, Hamburg). Mit einer in Deutschland gelehrten wissenschaftlichen Theologie des Islam wird Neuland betreten. Die Muslime sind als Migrantinnen und Migranten nach Deutschland gekommen und haben eine religiöse Infrastruktur aus Moscheegemeinden und Verbänden aufgebaut. Mit SCHURA, DITIB und VIKZ in Hamburg und Bremen haben erstmals solche Verbände Staatsverträge geschlossen und wurden darüber als Religionsgemeinschaften anerkannt. In Niedersachsen und Schleswig-Holstein wurden Staatsvertragsverhandlungen begonnen. Weitere Bundesländer haben islamischen Religionsunterricht eingerichtet oder planen solchen. Schon hieraus ergibt sich die Notwendigkeit einer universitären Ausbildung islamischer Religionslehrer in erheblichem Umfang. Auch wünschen viele künftig in Deutschland wissenschaftlich ausgebildete Imame.
Die Etablierung einer islamischen Theologie, welche die Existenz der Muslime in dieser Gesellschaft auf eine zeitgemäße Weise reflektiert, auch an weiteren universitären Standorten ist daher eine dringende Erforderlichkeit. Konkret zeigen sich auch offene Fragen: Wie soll konkret die inhaltliche Ausrichtung einer solchen Theologie aussehen? Wie sind die Beziehungen zwischen islamischen Religionsgemeinschaften und Hochschulen, was ist deren Position im Kontext der verfassungsmäßigen Ordnung? Was sind die Erwartungen der deutschen Politik und inwieweit besteht hier eine Einflussnahme? Was erwartet Hochschulabsolventen in der praktischen Realität der Moscheegemeinden?
PROGRAMM:
10.00 Uhr – Eröffnung Qur´an-Rezitation
Begrüssung
Ayatollah Dr. Reza Ramezani
Leiter des Islamischen Zentrums Hamburg und Vorsitzender der SCHURA Hamburg
Hojjatuleslam Dr. Hamid Reza Torabi
Leiter der Islamischen Akademie Deutschland
Einführung in das Thema
Mustafa Yoldaş
leitender Vorsitzender der SCHURA Hamburg
10.30 Uhr – Podium
Erwartungen und Ansprüche der islamischen Religionsgemeinschaften und Verbände an eine islamische Theologie an deutschen Universitäten
Fazlı Altın
Präsident der Islamischen Föderation Berlin
Aiman Mazyek
Vorsitzender des Zentralrates der Muslime in Deutschland (ZMD)
Oğuz Üçüncü
Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüş (IGMG)
Taner Yüksel
Leiter der Abteilung Bildung und Forschung bei der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB)
Moderation:
Dipl.-Pol. Burhan Kesici
Generalsekretär des Islamrates für die Bundesrepublik Deutschland
12.30 Uhr – Gebet und Mittagessen
14.00 Uhr – Podium
Aufgaben und Perspektiven
islamischer Theologie in Deutschland
aus Sicht der Wissenschaft
Prof. Dr. Katajun Amirpur
Professorin für Islamische Studien/Islamische Theologie, stellvertretende Direktorin der Akademie der Weltreligionen an der Universität Hamburg
Prof. Dr. Harry Harun Behr
Professor für Islamische Religionslehre an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Prof. Dr. Mouhanad Khorchide
stellv. Direktor des Centrums für Religiöse Studien, Leiter des Zentrums für Islamische Theologie und Professor für Islamische Religionspädagogik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
Prof. Dr. Ömer Özsoy
Professor für Koranexegese am Institut für Studien der Kultur und Religion des Islam an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
Moderation:
M.A. Özlem Nas
Turkologin, Öffentlichkeitsbeauftragte der SCHURA Hamburg und Mitglied desHamburger Integrationsbeirates
15.40 Uhr – Kaffeepause
16.00 Uhr – Vortrag
Die Bedeutung der Annäherung der Rechtsschulen für eine islamische Theologie in Europa
Ayatollah Dr. Ali Reza Aarafi
Al Mustafa International University, Qom – Iran
16.20 Uhr – Podium
Was bringt eine islamische Theologie an deutschen Hochschulen den Moscheen?
Imam Zulhajrat Fejzulahi
Vorsitzender des Islamisch-Albanischen Kulturzentrums Hamburg
Imam Mohamed Ibrahim
Geschäftsführer des Islamisches Kulturzentrums Wolfsburg
Ayatollah Dr. Reza Ramezani
Leiter des Islamischen Zentrums Hamburg und Vorsitzender der SCHURA Hamburg
Imam Ramazan Uçar
Vorsitzender der Islamischen Gemeinde Hamburg – Centrum Moschee
Moderation:
Dr. Djavad Mohagheghi
Vorstandsvorsitzender des Islamischen Zentrums Hannover
17.20 Uhr – Schlusswort und Verabschiedung
Mustafa Yoldaş
leitender Vorsitzender der SCHURA Hamburg
Ayatollah Dr. Reza Ramezani
Leiter des Islamischen Zentrums Hamburg und Vorsitzender der SCHURA Hamburg
VERANSTALTUNGSORT
Islamisches Zentrum Hamburg e.V.
Schöne Aussicht 36 – 22085 Hamburg – Telefon 040 229 48 60
FAHRVERBINDUNG
Buslinie 6 bis Haltestelle Zimmermannstrasse.
Parkmöglichkeiten stehen nicht zur Verfügung.
KONTAKT
Fatih Yıldız
0173 / 246 48 74 – f.yildiz@schura-hamburg.de
ORGANISATION
SCHURA – Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg e.V.
Böckmannstrasse 18 – 20099 Hamburg – Telefon 040 32 00 46 64
Islamisches Zentrum Hamburg e.V.
Schöne Aussicht 36 – 22085 Hamburg – Telefon 040 229 48 60