SCHURA – Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg e.V. vermisst eine klare Distanzierung der Parteien, Kirchen und anderer gesellschaftlicher Gruppen von den menschenverachtenden Tiraden des SPD-Mitglieds und Bundesbankvorstands Thilo Sarrazin. Wer lediglich sage, Sarrazin weise auf existierende Probleme hin und vergreife sich lediglich im Ton, verharmlose in unzulässiger Weise.
In Wirklichkeit ginge es Sarrazin gar nicht um die Lösung von Integrationsproblemen, sondern vielmehr darum die Mehrheitsbevölkerung in Deutschland gegen die muslimische Minderheit aufzuhetzen. „Wer Angehörige einer Minderheit so herabwürdigt und verächtlich macht, mit dem kann keine sachliche Diskussion geführt werden.“ Mit seinen Anleihen in der Rassenbiologie habe Sarrazin zudem eine deutliche Grenzüberschreitung begangen: „Seit 1945 sollte es sich eigentlich erledigt haben, die soziale Lage von Menschen mit deren Genen erklären zu wollen.“
Sarrazin müsse deshalb deutlich die rote Karte gezeigt werden: „Für solche Schlips-und-Kragen-Hassprediger darf in einer seriösen Debatte kein Platz sein!“ Von der SPD erwartet der Verband der Muslime Hamburgs einen zügigen Parteiausschluss Sarrazins: „Ansonsten entstehen Irritationen, inwieweit die SPD für Muslime noch wählbar ist. Auch von der Bundesbank sollte erwartet werden, dass sie sich von Sarrazin trennt.