SCHURA – Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg begrüßt die heutige
Unterzeichnung des Staatsvertrages zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg und den islamischen Religionsgemeinschaften SCHURA Hamburg, DITIB und VIKZ.
Dieser sei „ein zentrales Ereignis für eine gleichberechtigte Integration des Islam in die deutsche Gesellschaft“. Wie der amtierende SCHURA-Vorsitzende Daniel Abdin betonte, seien „Muslime und islamische Religionsgemeinschaften ein Teil Deutschlands und wollten die deutsche Gesellschaft gleichberechtigt mitgestalten“. Dafür sei heute ein historischer Schritt getan worden. Nach Ansicht von Abdin sei ein solcher Staatsvertrag gerade in Hamburg als erstem deutschem Bundesland möglich geworden, weil „hier schon seit vielen Jahren die Voraussetzungen in vorbildlicher Weise geschaffen worden“ seien. In der SCHURA konnten innerhalb eines Jahrzehnts über 30 von ihrer Herkunft her sehr unterschiedliche Moscheegemeinden – darunter Sunniten und Schiiten – zu einer Religionsgemeinschaft zusammen wachsen. Auch dies sei ein „außerordentlicher Prozess der innerislamischen Integration gewesen, auf den man sehr stolz“ sei.
So konnte dem Senat ein Vertragspartner gegenüber treten, der die große Vielfalt des Islam in der Hansestadt repräsentiere. Die Gründung und Etablierung von SCHURA Hamburg als Religionsgemeinschaft habe damit diesen Staatsvertrag erst möglich gemacht.
Auch zu den beiden anderen islamischen Religionsgemeinschaften DITIB und VIKZ bestehe ein außerordentlich positives und konstruktives Verhältnis. Dies habe sich in den Verhandlungen gefestigt und man werde auch künftig gemeinsam die Interessen der Muslime in Hamburg – etwa bei der im Staatsvertrag beschlossenen Neukonzeption des Religionsunterrichts in Hamburg – vertreten.
Ebenso wichtig sei – so der SCHURA-Vorsitzende – das über den in Hamburg gut etablierten interreligiösen Dialog gewonnene partnerschaftliche Verhältnis zu anderen Religionsgemeinschaften, insbesondere der Evangelisch-Lutherischen Nordkirche, der Katholischen Kirche und der Jüdischen Gemeinde sowie anderen Religionsgemeinschaften. Man freue sich, als islamische Religionsgemeinschaften künftig gleichberechtigt an der Seite der interreligiösen Partner stehen zu können.
Der Hamburger Senat – insbesondere Herr Bürgermeister Scholz – habe „Mut und Weitsicht bewiesen“ so Daniel Abdin, den Staatsvertrag heute zu schließen. Dieses Lob gebühre aber auch dem ehemaligen Bürgermeister Ole von Beust, der vor fünf Jahren die Verhandlungen begonnen habe.
Wie auch die Medienresonanz zeige, finde der Vertrag breite Anerkennung. Im Übrigen trage das Hamburger Beispiel bereits Früchte: In Bremen stehe ebenfalls eine Staatsvertragsunterzeichnung mit SCHURA Bremen, DITIB und VIKZ bevor und in Schleswig-Holstein gebe es Anfang nächsten Monats einen ersten Gesprächstermin der Landesregierung mit SCHURA Schleswig-Holstein und DITIB. Wenn es so weiter laufe, meint SCHURA-Vorsitzender Abdin, stehe man am Beginn einer bundeweiten Erfolgsgeschichte.