„Die Bekämpfung von religiös begründetem Extremismus wie dem Salafismus ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Um nachhaltig zu sein, muss sie aber in der richtigen Form und mit den richtigen Mitteln erfolgen“ äußerte SCHURA-Vorsitzender Mustafa Yoldas in einer Stellungnahme zum Verbot des salafistischen Vereins „Die wahre Religion (DWR)“. Der Salafismus sei eine extremistische Ideologisierung des Islam, wende sich gegen Demokratie und Pluralismus und betreibe die Spaltung der Gesellschaft. Die von Gruppen wie DWR ausgehende Gefahr liege vor allem in der Radikalisierung von Jugendlichen und der Unterstützung dschihadistischer Gruppen etwa in Syrien und im Irak.
„Gerade deshalb muss dem Treiben dieser Szene entgegen getreten werden“ so Yoldas. Der SCHURA-Vorsitzende bezweifelt jedoch, dass breit angelegte Razzien und Vereinsverbote das adäquate Mittel seien. Die salafistische Szene beruhe nicht auf festen Organisationen, so dass Vereinsverbote kaum eine Wirkung hätten. „Mit den Razzien treffe man auch Unbeteiligte und Randfiguren und trage unter Umständen noch mehr zu deren Radikalisierung bei.“
Wesentlich zur Bekämpfung des Salafismus sei neben der ideologischen Auseinandersetzung eine gut strukturierte Präventions- und Deradikalisierungsarbeit. „Hier sind wir in Hamburg mit dem entsprechenden Netzwerk, in dem auch SCHURA mitwirkt, gut aufgestellt“ meint Mustafa Yoldas. Hier hätten andere Bundesländer leider noch Nachholbedarf. Wichtig sei hier ein breit gefächerter Ansatz unterschiedlicher Projekte in Moscheen über Schulen bis zu Gefängnissen. Wertvoll an der Arbeit des Hamburger Netzwerkes sei ferner das gleichzeitige Engagement gegen Islamfeindlichkeit. Gerade Erfahrungen mit Rassismus und Ausgrenzung trieben Jugendliche in die Arme der Salafisten. „Die Salafisten und die AfD sind leider zu häufig zwei Seiten derselben Medaille“ meint Mustafa Yoldas.